Mit.Sprache

Eine Kampagne des Tiroler Integrationsforums zum Jahresschwerpunkt Deutscherwerb

Das Tiroler Integrationsforum hat sich für 2021 das Thema „Deutscherwerb“ als Schwerpunkt gesetzt und wird dazu einmal im Monat einen Beitrag veröffentlichen. Ganz verschiedene Aspekte des Deutschlernens sollen dabei beleuchtet werden und Menschen zur Sprache kommen, für die dieses Thema im Leben eine wichtige Rolle spielt.
Deutschkenntnisnachweise wurden in den letzten Jahren zunehmend als zentrales Steuerungsinstrument in der Integrationspolitik eingesetzt. Mindestsicherung, Staatsbürgerschaft, Aufenthaltsgenehmigung, AMS – überall müssen formale Nachweise über ein bestimmtes Deutschniveau erbracht werden. Wer das nicht innerhalb einer bestimmten Zeit schafft, muss mit Sanktionen rechnen, die bis zum Verlust der Aufenthaltsgenehmigung führen können.
Doch der Deutscherwerb verläuft oftmals nicht linear und nicht nach einem vorgegebenen Zeitplan. Er ist vielfältig, von zahlreichen Faktoren abhängig und individuell sehr verschieden. Zwang und Druck sind dabei meistens hinderlich. Förderlich hingegen sind positive Begegnungen mit deutschsprechenden Menschen.
Die Praxis zeigt: Es gibt sehr viele verschiedene Wege Deutsch zu lernen. Nicht nur den einen über Kursbesuche und Prüfungen. Es ist auch möglich, sich ohne bestandene Deutschprüfung gut im Alltag zurechtzufinden.

Im Laufe des Jahres findet ihr hier dazu ganz unterschiedliche Beiträge. Seid gespannt!

Mit.Spache #8 von Z6

„.Sprache ist das wichtigste Mittel und mit anderen Menschen zu kommunizieren, um mitsprechen zu können und um Sprache entwickeln zu können braucht es Zuneigung und intensiven Kontakt“. 

Eine inklusive Sprachförderung von Jugendlichen mit anderer Erstsprache als Deutsch ist eine grundlegende Voraussetzung um gleichen Bildungs- sowie Arbeitschancen zu ermöglichen.

Das Jugendzentrum ist ein für den Spracherwerb wichtiger Ort: Hier gibt es verschiedenste, geteilte Muttersprachen, stehen Musik und Sport als gemeinsame Sprache, hier wird Deutsch für den Austausch mit Freund*innen und den Betreuer*innen benötigt. Es geht vordergründig nicht um richtige Grammatik und Rechtschreibung sondern um das Bedürfnis sich mitzuteilen und verstanden zu werden.

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Mit.Sprache #7 von komm!unity

Eltern wünschen sich für ihre Kinder nur das Allerbeste. Gute Leistungen in der Schule als Basis für den späteren Erfolg im Leben gehören dazu. Ihre Kinder im erforderlichen Ausmaß schulisch zu unterstützen, erzeugt für manche Eltern großen Druck und psychische Belastungen. Speziell wenn Eltern selbst nicht in Österreich zur Schule gegangen sind und Deutsch nicht ihre Erstsprache ist, können Druck und Belastungen auch zur Überlastung führen – bei Schüler*innen wie auch bei ihren Erziehungsberechtigten. 

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Mit.Sprache #6 von Frauen aus allen Ländern

Mehr als 900.000 Menschen haben in Österreich Schwierigkeiten einen längeren Text zu lesen und ihn zu verstehen. Darunter sind auch Menschen, die in ihrem Herkunftsland keine Möglichkeit hatten eine Schule zu besuchen. Sie müssen nun in Österreich Deutsch und gleichzeitig zum ersten Mal lesen und schreiben lernen – und das alles in der Zielsprache Deutsch. Zusätzlich zu all den anderen Herausforderungen, die mit dem Ankommen und Leben in einem neuen Land verbunden sind.
Für diese Menschen gibt es besondere Basisbildungsangebote, die umfassende und grundlegende Bildungsinhalte vermitteln: Deutsch als Zweitsprache, Lesen und Schreiben auf Deutsch, aber auch Lernorganisation, digitale und mathematische Kompetenzen. Basisbildung soll dabei immer auch dazu beitragen, gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.

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Mit.Sprache #5 Patenschaftsangebot Ertebat

Geflüchtete zusammen. Die Patenschaftstandems verbringen Freizeit zusammen. Es geht darum, einen Einblick das Leben der jeweils anderen Person zu bekommen und daran teilzuhaben. Für die jungen Menschen, die aus verschiedenen Ländern nach Österreich geflüchtet sind, ist es auch eine Gelegenheit, in einem ungezwungen Setting die Sprache, die sie lernen, zu verwenden – ohne sich vor Fehlern oder gar Benotung gehemmt zu „fürchten“.

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Mit.Sprache #4 Deutsch ist schwer

In der Wohngruppe yo!vita des Roten Kreuzes Tirol, finden bis zu 20 unbegleitete geflüchtete Minderjährige zwischen 15 und 18 Jahren aus verschiedenen Nationen der Welt einen sicheren Ort. Die Jugendlichen werden bis zu ihrem Auszug professionell und umfassend begleitet und unterstützt.

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Mit.Sprache #3 Gewalt(schutz) hat viele Sprachen.*

Und eine davon ist deutsch. Egal welche Sprache eine gewaltbetroffene Frau auch spricht, sie hat ein Recht auf Schutz und Sicherheit. Um der Sprachenvielfalt gerecht zu werden, hat das Frauenhaus Tirol bei Bedarf die Unterstützung von über 100 Dolmetscherinnen, die zusammen in über 30 Sprachen übersetzen können.

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Mit.Sprache #1 von Beziehungsweise lernen

Wenn Deutschlernende gefragt werden, mit wie vielen Menschen sie befreundet sind, die deutsche Erstsprache sprechen, kommt meistens die Antwort: mit Niemandem. Das bedeutet, dass zwischen Einwander*innen und Einheimischen keine bis wenige Kontakte existieren. So sieht derzeit die Realität aus – eigentlich bitter und inakzeptabel.

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